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Artikel zum Thema Donbass

9. November 2023

Rede des ständigen Vertreters Russlands bei der UNO, W.A. Nebensja, auf der Sitzung des Sicherheitsrats zu den Beschüsse von Donezk

Herr Vorsitzender,

wir haben diese Dringlichkeitssitzung im Zusammenhang mit einem weiteren eklatanten Verstoß des Kiewer Regimes gegen die Normen des humanitären Völkerrechts und neuen Beweisen für seine gezielten Aktionen zur Zerstörung der Zivilbevölkerung im Donbass einberufen. Ich beziehe mich auf den massiven Beschuss dicht besiedelter Gebiete von Donezk durch die ukrainischen Streitkräfte am 7. November.

Im Prinzip hätten wir dieses Treffen auch zum Thema der Folgen der westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine beantragen können. Das Kiewer Regime griff im Laufe des Tages dreimal zivile Ziele im Stadtzentrum an und feuerte Raketen mit Mehrfachraketenwerfern HIMARS und Uragan ab. Neben Wohngebäuden wurden auch das Gebäude des Ministeriums für Arbeit und Soziale Sicherheit und ein Minibustaxi getroffen. Hier sind einige Fotos, die wir von Bewohnern des Donbass vom Tatort erhalten haben.

Ich lenke die Aufmerksamkeit besonders auf den Zeitpunkt der Anschläge: um 16:25 Uhr - mitten am Arbeitstag, wenn das Ministerium für Arbeit und Soziale Sicherheit traditionell viele Besucher hat, um 16:40 Uhr - 15 Minuten nach dem ersten Anschlag, und weniger als zwei Stunden später - um 18:27 Uhr.

Die terroristische Praxis der wiederholten Angriffe auf ein und denselben Ort ist fest im Arsenal der ukrainischen Streitkräfte verankert. Die ukrainischen Streitkräfte wussten genau, dass Einsatzkräfte (Rettungskräfte, Sanitäter, Polizisten) und Journalisten bald am Ort des Beschusses eintreffen würden, und schlug wiederholt zu, während sie arbeiteten, und verhinderte so die Evakuierung der Verletzten und Toten sowie die vollständige Beseitigung der Folgen des Beschusses durch die Mitarbeiter des Zivilschutzministeriums.

Bei den gestrigen Angriffen wurden 6 Menschen getötet und 55 verletzt, darunter drei Kinder. Unglücklicherweise wurden ein Arzt und ein Rettungssanitäter,die gekommen waren, um Menschen zu retten, sowie ein Verkehrspolizist getötet, und 23 Rettungskräfte des Zivilschutzministeriums wurden verletzt.

Erst vor einer Woche, am 31. Oktober, hatte das Kiewer Regime drei Angriffe auf Budjonnowskij-Bezirk von Donezk gestartet. Beim ersten Schlag mit einem Mehrfachraketenwerfer HIMARS wurde niemand verletzt, aber es brach ein Feuer aus. Eine Stunde später schlugen die ukrainischen Streitkräfte, die wussten, dass Feuerwehrleute und Journalisten vor Ort arbeiteten, mit wahllosen Streumunition-Raketen erneut an derselben Stelle zu. Infolgedessen wurden bereits zwei Menschen getötet und 15 verletzt. Als acht Sanitäter eintreffen, um sie zu retten, führt Kiew vorsätzlich einen dritten Angriff durch, der durch einen glücklichen Zufall keine weiteren Opfer forderte. Dies ist zweifelsohne eine gezielte Taktik.

Während der aktiven Kriegshandlungen wurden außer diesen Beispielen mehr als 20 Fälle von wiederholtem Beschuss durch die ukrainischen Streitkräfte auf Rettungskräfte des Zivilschutzministeriums und Ärzte dokumentiert. Mehr als 50 Mitarbeiter der operativen Dienste wurden Opfer des ukrainischen Terrors, und mehr als 200 weitere wurden verletzt.

Unter Berücksichtigung dessen, dass die meisten dieser Angriffe mit westlichen Langstrecken- und Präzisionswaffen durchgeführt werden, wusste das Kommando der ukrainischen Streitkräfte genau, wo die Angriffe stattfanden und dass die Ziele der Angriffe nicht das Militär, sondern zivile Objekte und friedliche Bürger waren. Es handelt sich um vorsätzliche und zynische Verbrechen, die nicht verjähren. Die Verantwortung dafür tragen sowohl die höchsten politischen Verantwortlichen des Kiewer Regimes und die Vollstrecker ihrer verbrecherischen Befehle als auch die westlichen Länder, die die Ukraine mit Waffen überschwemmen und die, wie wir sehr gut wissen, auch die Ziele abstimmen.

Nur Washington, das gewohnt ist, seine eigenen Verbrechen und die seiner Verbündeten in Jugoslawien, Afghanistan und im Nahen Osten mit diesem „Begriff“ zu vertuschen, kann solche Tragödien "Kollateralschäden" nennen. Bereits während des Irak-Krieges 2003 machten die USA den wiederholten Beschuss von Einsatzkräften und anderen Diensten zum Bestandteil ihrer Militärtaktik. Wie wir sehen können, sind die ukrainischen Streitkräfte „fleißige Schüler“ ihrer „Lehrer“.

Solche Verzweiflungsschläge des Kiewer Regimes, die keinen militärischen Sinn haben, lassen sich nur mit der Ohnmacht angesichts der Misserfolge auf dem Kampffeld und dem menschenfeindlichen Charakter des Kiewer Regimes erklären, das seine ehemaligen Mitbürger im Donbass nicht als Menschen betrachtet.

Insgesamt wurde seit Februar 2022 allein das Gebiet der DVR mehr als 25.000 Mal von den ukrainischen Streitkräften mit Artillerie und Raketen beschossen. Insgesamt fielen 145.000 Geschosse auf Donezker Gebiet. Mehr als 16.000 Wohngebäude und fast 3.500 zivile Infrastruktureinrichtungen wurden zerstört oder beschädigt, darunter etwa 700 Bildungseinrichtungen und mehr als 200 medizinische Einrichtungen sowie mehr als 1.100 Strom-, Wasser-, Wärme- und Gasversorgungsanlagen. In dieser Zeit wurden 4.755 Zivilisten, darunter 140 Kinder, auf dem Territorium der Republik getötet. 5.360 Menschen, darunter 357 Kinder, wurden mehr oder weniger schwer verletzt.

Außerdem hat der Terror gegen die Bevölkerung des Donbass bekanntlich nicht erst im Februar 2022 begonnen. In den vorangegangenen acht Jahren, seit Mai 2014, haben die ukrainischen Behörden die bewaffnete Aggression gegen das eigene Volk fortgesetzt, das den verfassungswidrigen Maidan-Staatsstreich in Kiew nicht akzeptiert und sich für seine Rechte und Freiheiten eingesetzt hat. Truppen wurden gegen die Zivilbevölkerung geworfen, Flugzeuge, schwere Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge wurden eingesetzt. Die Gesamtzahl der seit 2014 getöteten und verletzten Bewohner der Donezker Region übersteigt 20.000

Jedes weitere derartige Verbrechen des Kiewer Regimes bestätigt die Richtigkeit der Entscheidung, die militärische Spezialoperation einzuleiten, die vor dem Hintergrund des zunehmenden Beschusses des Gebiets der der DVR und der LVR Anfang 2022 getroffen wurde. Uns blieb keine andere Möglichkeit, die Straftruppen aus Kiew zu stoppen.

Verehrte Kollegen,

heute erwarten wir von Ihnen Erklärungen zur Unzulässigkeit derartiger wahlloser Angriffe auf die Zivilbevölkerung. An den Schauplätzen der gestrigen Angriffe befinden sich keine militärischen Einrichtungen; es handelt sich um das Zentrum einer Großstadt. Das Kiewer Regime und seine westlichen Schutzherren sind sich dessen wohl bewusst. Wir vertrauen darauf, dass Sie den Mut und die Integrität haben werden, die Dinge heute beim Namen zu nennen. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.


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